Notfallbehandlung verweigert? Der Fall Spike und die Debatte um Tierkliniken und Versicherungen
- Kai Först
- 2. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juni
Der Fall des Hundes Spike, der in der Osternacht 2025 nach einem Angriff nicht in der Tierklinik Elversberg behandelt wurde, hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Im Zentrum stehen Fragen zur Notfallversorgung, zur Rolle von Tierversicherungen und zur Verantwortung von Tierkliniken. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im tierärztlichen Notdienst und die Bedeutung klarer Abrechnungsmodalitäten.

Der Vorfall: Ein verletzter Hund und die Suche nach Hilfe
Am späten Abend des Ostersonntags wurde Michel Pfeiffers Hund Spike von einem anderen Hund angegriffen und erlitt eine etwa zehn Zentimeter tiefe Bisswunde. Da Pfeiffer selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren konnte, brachte ihn eine Bekannte in die 24 Stunden geöffnete Tierklinik Elversberg. Dort wurde die Behandlung jedoch abgelehnt, da die Klinik keine Kooperation mit Pfeiffers Versicherung, Lassie AB, hatte. Pfeiffer wurde daraufhin an die Notfallklinik in Trier verwiesen, wo Spike schließlich behandelt wurde.
Die Reaktionen: Vorwürfe und Stellungnahmen
Pfeiffer wirft der Tierklinik Elversberg unterlassene Hilfeleistung vor. Die Klinik weist diesen Vorwurf zurück und erklärt, dass sie keine Direktabrechnung mit der Versicherung Lassie AB anbietet und daher auf sofortige Bezahlung nach der Behandlung besteht. Laut Klinikleiter Alexander Pack sei Pfeiffer freiwillig gegangen, nachdem er erfahren hatte, dass eine Direktabrechnung nicht möglich sei. Die Klinik betont, dass sie in Notfällen stets zur Behandlung bereit sei, unabhängig von der Versicherung des Tierhalters.
Die Rolle der Tierversicherungen
Tierversicherungen wie Lassie AB bieten umfassende Leistungen, darunter die Übernahme von Behandlungskosten und Vorsorgeleistungen. Allerdings akzeptieren nicht alle Tierkliniken jede Versicherung, was im Notfall zu Problemen führen kann. Im Fall von Spike führte die fehlende Kooperation zwischen Klinik und Versicherung dazu, dass die Behandlung verzögert wurde. Dies unterstreicht die Bedeutung klarer Absprachen zwischen Tierhaltern, Versicherungen und Kliniken.
Fazit: Klärungsbedarf und Verantwortung
Der Fall Spike zeigt die Notwendigkeit klarer Regelungen und Kommunikation zwischen Tierhaltern, Versicherungen und Tierkliniken. Im Notfall sollten administrative Fragen nicht die Behandlung gefährden. Tierkliniken könnten durch transparente Informationen über akzeptierte Versicherungen und Abrechnungsmodalitäten zur Klarheit beitragen. Versicherungen sollten sicherstellen, dass ihre Kunden wissen, welche Kliniken ihre Leistungen akzeptieren. Für Tierhalter ist es wichtig, sich im Vorfeld über solche Details zu informieren, um im Ernstfall schnell handeln zu können.
Quellen
Dan Fischer: "Unterlassene Hilfeleistung? Hundehalter übt scharfe Kritik an Tierklinik Elversberg", Saarbrücker Zeitung, 02.06.2025, Link zum Artikel
Tierklinik Elversberg: Stellungnahme zum Artikel der Saarbrücker Zeitung, Facebook, 28.05.2025, Link zur Stellungnahme
Lassie AB: Informationen zur Hundekrankenversicherung, https://de.lassie.co
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