Notdienstreform in der Kritik – Überlastung der Tierärzte bleibt ungelöst
- Kai Först
- 26. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. März
Die Reform des tierärztlichen Notdienstes sollte eigentlich die Versorgung verbessern und die Arbeitsbelastung gerechter verteilen. Doch wie Sabine Tacke, Präsidentin der Hessischen Landestierärztekammer, im Interview mit dem Gießener Anzeiger (zuletzt abgerufen am 28.3.2025) deutlich macht, hat sich die Situation für viele Tierärztinnen und Tierärzte nicht verbessert – im Gegenteil: Die Belastung ist vielerorts sogar gestiegen.

Die Realität in den Praxen – Mehr Arbeit, weniger Erleichterung
Wie Tacke im Interview erläutert, sehen sich Tierärztinnen und Tierärzte weiterhin mit einer enormen Arbeitsbelastung konfrontiert. Die Reform habe die Notdienste teilweise sogar unattraktiver gemacht. Vor allem kleinere Praxen hätten große Schwierigkeiten, die geforderten Bereitschaftsdienste abzudecken – es fehle schlichtweg an Personal.
Überlastung und Fachkräftemangel
Der Alltag in der tierärztlichen Versorgung sei geprägt von langen Schichten und hoher Verantwortung, so Tacke. Notdienste bedeuteten nicht nur körperliche Anstrengung, sondern auch psychische Belastung. Gleichzeitig steigen die Anforderungen – während qualifiziertes Personal vielerorts Mangelware ist.
Wenig Anerkennung und unzureichende Vergütung
Ein zentrales Problem sei laut Tacke auch die wirtschaftliche Realität: Zwar wurde der Notdienstzuschlag erhöht, doch in vielen Fällen reiche die Vergütung nicht aus, um den hohen Einsatz zu kompensieren. Viele Tierärzt:innen empfänden den gestiegenen Aufwand als nicht ausreichend anerkannt.
„Es fühlt sich an, als ob wir immer mehr leisten müssen, ohne dass es wirklich gewürdigt wird“, beschreibt eine Tierärztin die Situation im Interview mit Tacke.
Zusätzlicher Druck durch neue Gebührenordnung (GOT)
Ein weiterer Aspekt, den Sabine Tacke im Interview anspricht, ist die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die bereits am 22. November 2022 in Kraft trat – und weiterhin für Diskussionen sorgt.
„Eine neue Gebührenordnung war längst überfällig“, unterstreicht Tacke. Doch: „In der aktuellen GOT sind weder gestiegene Energiekosten noch die Inflation berücksichtigt. Die erste große Reform seit 1999 ist schon jetzt von der Realität überholt worden.“
Zudem sei der Zeitpunkt der Einführung angesichts der wirtschaftlichen Lage und politischer Rahmenbedingungen unglücklich gewählt worden. Eine bereits 2012 geplante Erhöhung war damals an bevorstehenden Bundestagswahlen gescheitert.
Der Teufelskreis der Klinikschließungen
Tacke verweist außerdem auf eine weitere besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr Tierkliniken reduzieren ihre Öffnungszeiten oder schließen vollständig. Die Folge: Die wenigen verbleibenden Einrichtungen müssen mehr Notfälle übernehmen und geraten selbst an die Belastungsgrenze – ein Teufelskreis, wie sie im Gespräch mit dem Gießener Anzeiger erläutert.
„Wir müssen immer mehr Notfälle abdecken, weil umliegende Kliniken geschlossen haben. Das führt dazu, dass wir selbst am Limit arbeiten“, berichtet ein Tierarzt im Rahmen des Interviews.
Gesellschaftlicher Wandel und neue Erwartungen
Auch die Erwartungen der Tierhalter spielen laut Tacke eine immer größere Rolle: Viele Kunden erwarten eine 24/7-Erreichbarkeit – doch das lässt sich kaum noch mit den Bedürfnissen der neuen Tierarztgeneration vereinbaren, die auf planbare Arbeitszeiten und Work-Life-Balance setzt.
„Die Ansprüche der Kunden sind gestiegen. Sie erwarten, dass immer jemand erreichbar ist. Doch das ist kaum noch zu bewältigen“, erklärt Tacke im Interview.
Die Rolle von Tino24/7 in der Notdienstkrise
In dieser angespannten Lage bietet Tino24/7 konkrete Entlastung: Die Softwarelösung für die Organisation tierärztlicher Notdienste unterstützt Praxen und Kliniken dabei, Dienste effizient zu planen und die Arbeitslast gerechter zu verteilen. Durch digitale Koordination lassen sich Engpässe frühzeitig erkennen und Überlastungen vermeiden.
Die Vorteile von Tino24/7 auf einen Blick:
✅ Effiziente Dienstplanung: Flexibles Management von Schichten und Bereitschaften
✅ Transparenz und Übersicht: Alle Dienstpläne auf einen Blick für bessere Planbarkeit
✅ Entlastung des Personals: Gerechte Verteilung der Notdienste zur Vermeidung von Burnout
Fazit – Es braucht mehr als Reformen
Das Interview mit Sabine Tacke zeigt deutlich: Die Notdienstreform hat viele Probleme nicht gelöst – sie hat sie zum Teil sogar verschärft. Neben politischen und strukturellen Anpassungen braucht es technologische Lösungen und ein gesellschaftliches Umdenken.
Tino24/7 leistet hier einen wichtigen Beitrag: Mit digitaler Planung und smarter Koordination hilft das System, Notdienste effizient zu organisieren – damit Tierärzt:innen entlastet werden und die Versorgung weiterhin gewährleistet bleibt.
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